Sonnenschutzkleidung schütz vor Sonnenbrand
Es gilt die Sonne maßvoll zu genießen, unsere Haut an das Sonnenlicht zu gewöhnen und vor der Strahlung zu schützen. Sonnenschutz bietet auch Bekleidung. Textilien schützen zusätzlich bei Lichtempfindlichkeit und Sonnenallergien.
Sonnenstrahlen sind wichtig für unser Wohlergehen. Zuviel Sonne kann uns allerdings auch schaden. Es gilt die Sonne maßvoll zu genießen, unsere Haut an das Sonnenlicht zu gewöhnen und vor der Strahlung zu schützen. Sonnenschutz bietet auch Bekleidung. Textilien schützen zusätzlich bei Lichtempfindlichkeit und Sonnenallergien.
„Between eleven and three – look for a tree“
Dieses Sprichwort beschreibt die wichtigste Verhaltensregel bei Hitze – Schatten aufsuchen. In der Mittagshitze ist die Sonnenstrahlung am intensivsten, hier ist es ratsam im Schatten bzw. in Innenräumen zu bleiben. In höheren Lagen und am Strand verstärken Reflektionen die Strahlung zusätzlich. Vorsicht bei wolkenbedecktem Himmel, bis zu 80 % der Sonnenstrahlen dringen auch dann noch auf die Erdoberfläche.
In Australien und Neuseeland ist das Bewusstsein über geeignete Textilien zum Sonnenschutz höher als bei uns. In Neuseeland heißt es beispielsweise:
„slip, slop, slap and wrap“
- Shirt anziehen – slip (on a shirt/ into the shade – in den Schatten schlüpfen)
- Sonnenschutz auftragen – slop (on sunscreen)
- Hut aufsetzen – slap (on a hat)
- Sonnenbrillen aufsetzen – wrap (on a pair of sunglasses)
Sonnenschutz durch Kleidung
Jedes Kleidungsstück schützt vor der Sonne, manche besser manche schlechter. Das hat mit dem Stoff und der Art der Webung zu tun. So hat ein weißes Baumwoll-T-Shirt einen UV-Schutzfaktor 5 bis 10, ein farbiges 10 – 20. Wird das Shirt nass, sinkt der Schutzfaktor.
Naturfasern bieten hohen Tragekomfort, aber einen geringeren Schutz als z.B. Polyester. Bei Kunstfasern tritt aber durch die Dichtheit des Stoffes oft der unangenehme Effekt des Hitzestaus auf.
Locker gestrickte oder gewebte Textilien lassen mehr UV-Strahlung durch als dicht gewebte Stoffe. Den besten Schutz bieten also eine dicht gewebte Kleidung und das Tragen einer Kopfbedeckung. Helle und nasse Textilien lassen mehr UV-Strahlen durch als dunkle und trockene Kleidungsstücke. Durch Waschen und Dehnen steigt die Durchlässigkeit deutlich an.
Spezielle UV-Schutzkleidung bietet, ähnlich wie Sonnencreme, einen bestimmten Lichtschutzfaktor. Das wird mittels besonders dichter Verarbeitung von Kunstfasern oder eingesponnener mineralischer Partikel erreicht. Nach mehrmaligem Tragen und Waschen kann es vorkommen, dass der UV-Schutz sinkt. Allerdings ist der Schutz noch immer wesentlich höher als bei Kleidung ohne UV-Schutzfaktor.
Wenig empfehlenswert sind Waschmittel, die mit UV-Schutz angepriesen werden. Hier ist oft unklar, welche Mittel dafür verwendet werden und wie lange diese wirken. Durch das Tragen der Kleidung und beim Waschen in der Maschine verlieren Sie den aufgetragenen Schutz auch rasch wieder (Quelle: Greenpeace)
Einsatzgebiet für UV-Schutzkleidung
Textiler Sonnenschutz ist vor allem bei Arbeitskleidung erforderlich. Bei vielen Berufen – von Bauarbeitern bis zu Gartenfachkräften – ist die Arbeit im Freien unumgänglich. Hier gilt eine gesetzliche Verpflichtung und eine EU-Richtlinie die MitarbeiterInnen vor Sonneneinwirkung und Hitze zu schützen.
Im Freizeitbereich ist integrierter Sonnenschutz vor allem bei Funktionstextilien verbreitet. Im Gebirge, bei längeren sportlichen Aktivitäten, in Ländern mit intensiver Sonnenstrahlung, bei empfindlicher Haut und für Kinder ist eine spezielle UV-Schutzkleidung empfehlenswert.
Bei Funktionstextilien werden die feinen Fasern zur Vergrößerung der Oberfläche genutzt. So steht eine größere Fläche zur Verdunstung zur Verfügung. Dem zugrunde liegt das Prinzip der Verdunstungskühle. Am besten funktioniert es, wenn Sie das Kleidungsstück anfeuchten, auswringen und dann anziehen, so überbrücken Sie die Zeit, bis der eigene Schweiß das Textil angefeuchtet hat. Deshalb liegen Funktionstextilien auch immer eng an der Haut an.
UV-Schutzfaktor UPF und UV-Standard 801
Der UV-Schutzfaktor UPF (Ultraviolet Protection Factor) gibt bei Kleidung an, um welchen Faktor die Aufenthaltszeit in der Sonne verlängert werden kann, ohne dass es zu einem Sonnenbrand kommt. Der UPF ist also vergleichbar mit dem Lichtschutzfaktor (LSF).
Die Messung des UV-Schutzfaktors erfolgt nach dem UV-Standard 801. Dieser ist ein unabhängiges Prüf- und Zertifizierungssystem mit hohen Standards. Prüfinstitute stellen sicher, dass die Standards eingehalten werden.
Die Materialien werden beim UV-Standard 801 auch in nassem und gedehntem Zustand gemessen. Das kommt den Alltagssituationen am ehesten entgegen. Beim australischen und europäischen Standard werden hingegen nur neue Textilien in trockenem und ungedehntem Zustand getestet.
Kopf, Nacken und Augen gut schützen
Vergessen Sie beim Sonnenschutz nicht auf Kopfbedeckung, z.B. Hut mit breiter Krempe und am besten mit Nackenschutz und eine geeignete Sonnenbrille. Brillen mit der Auszeichnung UV-400 (bis zu Wellenlänge 400nm) reichen für den Alltag aus. Im Gebirge oder im Winter bei Schnee benötigen Sie aber besonderen Schutz. Hier auch darauf achten, dass seitlich kein Licht eindringen kann.
Die Tönung von Brillen sagt nichts über den UV-Schutz aus. Dunkle Brillen ohne UV-Schutz sind besonders schädlich für das Auge. Die Pupillen gehen hinter dem dunklen Glas auf und die Strahlung kann ungehindert eindringen.
Wissenswertes zu UVB- und UVA-Strahlung
Neben sichtbarem Licht bestehen die Sonnenstrahlen aus langwelliger UVA- und kurzwelliger UVB-Strahlung. Die UVB-Strahlung durchdringt nur die oberste Hautschicht und regt zur Produktion von Melanin an. Dadurch werden wir schnell braun, bei zu langer oder intensiver Strahlung besteht aber die Gefahr des Sonnenbrandes. Durch die UVA-Strahlung, die tief eindringt, wird bereits vorhandenes Melanin nach außen transportiert und sichtbar. Diese Art der Strahlung ist für die langanhaltende Tiefenbräunung verantwortlich. Sie lässt aber die Haut frühzeitig altern und Pigmentflecken und Falten entstehen. Auch Sonnenallergien sind auf diese Strahlenart zurückzuführen.
Der Farbstoff Melanin schützt die Haut vor der Sonnenstrahlung. Bräune ist also eine Schutzreaktion der Haut. Jede Haut hat einen bereits vorhandenen Eigenschutz. Ist die Sonneneinstrahlung länger als diese Eigenschutzzeit entsteht ein Sonnenbrand, also ein Hautschaden. Der reicht von Hautrötung bis zu Bläschenbildung und Ablösung der Haut. Mit jedem Sonnenbrand steigt das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.
Kinderhaut besonders schützen
Da Kinder eine dünnere Haut als Erwachsene haben und die hauteigenen Schutzmechanismen noch nicht voll ausgereift sind, ist hier ein sorgsamer Umgang besonders wichtig. Außerdem verbringen die meisten Kinder viel mehr Zeit im Freien als Erwachsene. Der volle Eigenschutz wird erst ab ca. 15 Jahren entwickelt. Babys und Kleinkinder nie der prallen Sonne aussetzen und gut mit Kleidung schützen.
Aktualisiert am 25.08.2023