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Swimmingpool pflegen
Die wichtigste Hygienemaßnahme ist die Sauberkeit des Poolwassers. Blätter, Blüten, Insekten, Haare, Erde und Gras regelmäßig aus dem Wasser fischen. Je mehr Schmutz Sie mechanisch entfernen, umso weniger Chemikalien müssen Sie einsetzen.
Die meisten die einen eigenen Pool besitzen können die Badesaison kaum erwarten und befüllen bereits an den ersten schönen Tagen des Jahres ihre Pools mit Leitungswasser. In Gemeinden mit vielen Swimmingpools kommt es dann öfter zu Engpässen in der Trinkwasserversorgung. Daher gibt es in vielen Ortschaften schon Zeitpläne um das zu vermeiden. Informieren Sie sich am Gemeindeamt und füllen Sie den Pool langsam und auf mehrere Tage verteilt auf.
Muss es ein eigener Pool sein?
Die ökologisch sinnvollste (und billigste) Variante ist die Nutzung öffentlicher Bäder. Im Freibad kann die Gabe von Chemikalien automatisiert von geschultem Personal durchgeführt werden. Geringerer Verbrauch und höhere Sicherheit sind dabei gewährleistet.
Es ist wesentlich entspannter, wenn Fachleute die Wasserqualität herstellen und wesentlich geselliger, wenn man nicht allein baden geht. Dazu spart man sich Strom und Chemikalien, Geld und Arbeit.
Schwimmteich – die ökologische Alternative
Ein Schwimmteich kommt ganz ohne Chemikalien aus und ist eine empfehlenswerte Alternative. Sie sind natürlichen Teichen nachempfunden und haben eine bepflanzte Regenerationszone, die das Wasser mit der Selbstreinigungskraft von natürlichen Gewässern sauber hält und eine Schwimmzone. Teilweise können auch bestehende Pools in einen Schwimmteich umgewandelt werden.
Schwimmbad sauber halten
Die wichtigste Hygienemaßnahme ist die Sauberkeit des Poolwassers. Blätter, Blüten, Insekten, Haare, Erde und Gras regelmäßig aus dem Wasser fischen. Je mehr Schmutz Sie mechanisch entfernen, umso weniger Chemikalien müssen Sie einsetzen.
Vor dem Baden duschen, das bereitet auch gleich den Kreislauf auf den Temperaturwechsel vor und erst nach dem Schwimmen eincremen. Reinigen Sie Ihre Füße vor dem Baden, ein kleines Becken mit Wasser beim Einstieg hält Erde und Gras draußen.
Reinigen Sie alle zwei Tage den Pool mit dem Kescher. Auch der Bodensauger sollte regelmäßig im einsatz sein.
Regelmäßig warten und reinigen
Durch eine richtig dimensionierte, gut funktionierende und regelmäßig gewartete Pool-Technik können Verschmutzungen weitgehend entfernt und damit der Einsatz von Chemikalien reduziert werden.
Die erste Stufe der Wasseraufbereitung ist die mechanische Wasserreinigung (Umwälzfilter, Flockung, Bodensauger, Kescher).
In der zweiten Stufe, der chemischen Wasserreinigung (Desinfektion / Oxidation) werden Keime zerstört und gelöste organische Stoffe abgebaut. Wenn die erste Stufe nicht gut arbeitet, weil sie z.B. falsch dimensioniert oder schlecht gewartet ist, wird die zweite Stufe behindert oder unterbunden.
Kartuschen Filter in der Pumpe regelmäßig wechseln. Sandfilter sollten einmal pro Woche rückgespült werden, um die Verschmutzungen zu entfernen. Umwälzsysteme und Skimmer sollen mindestens 8 Stunden am Tag in Betrieb sein, um das Wasser etwa zweimal am Tag über den Filter laufen zu lassen.
pH-Wert messen
Der pH-Wert ist der wichtigste Faktor und eine Orientierungshilfe im Balance-Akt zwischen zufriedenstellender Wasserqualität und sparsamer Chemikaliendosierung.
Der pH-Wert des Badewassers sollte nie unter 6,5 sinken, aber auch nicht über 7,8 steigen. Das ideale Badewasser liegt also im Neutralbereich um pH 7. Wird der pH-Wert im optimalen Bereich gehalten, ist dies schon die beste Maßnahme gegen einen überhöhten Chemikalieneinsatz. Messen Sie mindestens 1 x pro Woche – bei starker Benutzung öfters – den pH-Wert.
Der pH-Wert kann mit Test-Kits bzw. -streifen (Fachhandel, Baumärkte, …) händisch ermittelt werden. Es gibt auch automatische Mess- und Dosierstationen.
Auf Produkte ohne Chlor zurückgreifen
Um das Wachstum unliebsamer Mikroorganismen zu verhindern, müssen Sie das Poolwasser desinfizieren. Die beliebten und einfach zu dosierenden Produkte auf Chlorbasis sind zwar bequem, sie können aber der Gesundheit schaden.
Sauerstoff-Präparate sind weniger gefährlich und besser umweltverträglich. Diese sind jedoch kurzlebig und müssen entsprechend häufig nachdosiert werden. Genaue Beobachtung, Messung (Sauerstoffgehalt im Becken und pH-Wert) und gegebenenfalls die Regulierung der Wasserqualität ist daher unerlässlich. Eine automatische pH-Regulierung ist hier zu empfehlen. Diese Mittel zeigen bei sachgemäßer Anwendung im Badewasser keine reizenden Nebenwirkungen.
Flockungsmittel verwenden
Empfehlenswert sind die zur Flockung eingesetzten Metallsalze. Sie bewirken einen erhöhten Rückhalt von Schmutzstoffen im Filter und reduzieren den Bedarf an Desinfektionsmitteln. Metallsalze bewirken ein Zusammenklumpen der feinen Schmutzstoffe, sodass diese im Filter hängen bleiben und leichter entfernt werden können.
Für die optimale Wirkung der Flockungsmittel muss der pH-Wert des Wassers auf die jeweils eingesetzten Präparate abgestimmt werden. Der optimale Wert kann hier zwischen 6,5 und 7,4 variieren.
Flockungsmittel dürfen nicht bei jeder Filteranlage verwendet werden. Fragen Sie diesbezüglich beim Poolhersteller nach.
Kein Kupfer- oder Ammoniumsulfat verwenden
Sie werden als kostengünstige Alternative für Chlorpräparate angeboten, haben aber keine Desinfektionswirkung. Es kann zu Schäden an der Pool-Technik und zu Verfärbungen kommen. Weiters kann es zur Verfärbung von Haaren, Schwimmtextilien und Beckenwänden führen. Außerdem wirkt Kupfer giftig auf Pflanzen und kann sich im Boden anreichern.
Auf Mittel zur Algenbekämpfung verzichten
Durchaus verzichten kann man auch auf Mittel zur Algenbekämpfung (Algzide). Bei guter Durchströmung des Beckens, regelmäßiger Reinigung und optimierter Flockung ist ein algenfreier Betrieb auch ohne Algizide möglich.
Der richtige Umgang mit Chemikalien
Viele Produkte, die zur Pflege des Schwimmbadwassers eingesetzt werden, enthalten gefährliche Chemikalien. Die Gebinde tragen daher oft Gefahrensymbole. Diese Stoffe sollten speziell gelagert und mit besonderer Sorgfalt gehandhabt werden. Erst wenn sie im Badewasser stark verdünnt werden, sind ihre gefährlichen Eigenschaften abgeschwächt.
Beachten Sie die Risikohinweise auf den Packungen. Durch die neue Chemikalienkennzeichnung finden Sie folgende Gefahrenhinweise auf den Verpackungen chlor haltiger Schwimmbadchemikalien:
- H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken
- H319 verursacht schwere Augenreizung
- H335 kann die Atemwege reizen
- H410 Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung
- EUH031 entwickelt bei Berührung mit Säure giftige Gase
Lagern Sie nur so viel, wie Sie für eine Badesaison brauchen. Die Produkte haben ein Ablaufdatum. Danach können die Verpackungen brüchig werden und die Wirksamkeit der Produkte kann nachlassen.
Chemikalienreste zur Problemstoffsammelstelle bringen, leere Gebinde über den Hausmüll entsorgen. Mischen Sie keinesfalls Chemikalien untereinander. Es können gefährliche Reaktionen ausgelöst werden.
Salzwasserpool auf Korrosion achten
Beim Salzwasserpool entfällt die Zugabe von Chlor, da dieses durch die Elektrolyse-Anlage aus dem Salz (NaCl) direkt gewonnen wird. Ganz ohne Chemie geht es aber doch nicht! Algizid und PH-Wert-Senker werden auch beim Salzwasserpool benötigt.
Vorsicht besteht vor allem beim Nachrüsten eines bestehenden Pools zu einem Salzwasserpool. Wichtig ist, dass alle Teile am und im Pool salzwassergeeignet sind. Das heißt, alle metallenen unversiegelten Teile und Gegenstände müssen ausgetauscht werden, wie z.B. Leitern aus Metall, metallische Blenden an Zu- und Abläufen oder an der Poolbeleuchtung. Es ist anzuraten, beim Pumpenherstellen nachzufragen, ob die Wasserpumpe salzwasserfest ist.
Die Poolfolie und Einbauteile aus Kunststoff haben mit Salzwasser keinerlei Problem. Auch geflieste Becken sind in aller Regel salzwassergeeignet. Vorsicht ist bei Stahlwandbecken geboten. Hier kann es durch Salzwasser über die Zeit zur Korrosion kommen.
Swimmingpool vorsichtig auswintern
Bei Temperaturen ab 15°C können Sie Ihren Pool für die nächste Badesaison vorbereiten. Achten Sie beim Abheben der Plane darauf, dass der obenliegende Schmutz nicht in das Becken fällt. Wenn sich über den Winter ein Schmutzrand gebildet hat, erhöhen Sie den Wasserspiegel und lassen Sie das Wasser einwirken. Am nächsten Tag kann der Schmutz mit Bürste oder Pad leicht entfernt werden.
Wände und Boden am besten während des Auslassens reinigen, damit nichts eintrocknet. Mechanische Reinigungsgeräte (Pads, Bürsten,), Hochdruckreiniger oder Heißwasser – sofern es das Beckenmaterial zulässt – sind hilfreich und vor allem umweltfreundlicher als aggressive Reinigungsmittel.
Gegen Kalkablagerungen helfen leicht saure Reinigungsmittel, wie Essigreiniger oder Zitronensäure. Wände und Boden sollen sauber und glatt sein, bevor Sie das neue Wasser einfüllen.
Aktualisiert am 11.11.2024