Zucchinipflanzen vorziehen, Bild 1/7
Für die Vorkultur brauchen Sie: Anzuchttöpfe, Anzuchtgefäße, Bio-Aussaaterde, Bio-Saatgut, Stift, Holzstäbe.
Jungpflanzen lassen sich leicht an jedem Fensterbrett selbst ziehen. So gelingt die Anzucht der eigenen Gemüsepflänzchen.
Der Vorteil ist die freie Wahlmöglichkeit des Saatgutes. Sie können besondere Sorten und Gemüseraritäten wählen, die Sie im Handel oft nicht bekommen.
Bevorzugen Sie unbehandeltes Bio-Gemüsesaatgut. Die meisten herkömmlichen Saatgutsorten sind Hybridsorten und erkennbar an der Packungsangabe mit F1 Hybride. Diese Samen eignen sich nicht zur Weitervermehrung, da die typischen Eigenschaften der Sorte in der nächsten Generation zum Teil nicht mehr vorhanden sind. Bio Saatgut ist samenfest und somit auch nachbaufähig.
Alle einjährigen Nutzpflanzen wie z.B. Gurken, Paprika, Paradeiser, Zucchini, Kürbis können Sie selber vorziehen. Wichtig für den Erfolg sind ein geeigneter, nicht zu warmer Standort und vor allem ausreichend Tageslicht. Ein Lichtmangel kann dazu führen, dass die Pflänzchen auf der Suche nach Tageslicht besonders lange, schwache Triebe entwickeln.
Der richtige Zeitpunkt entscheidet über das gute Pflanzenwachstum. Zu früh sollten Sie daher nicht mit der Vorkultur beginnen. Paradieser und Paprika können schon im März vorgezogen werden, allerdings bei Zucchini und Kürbis reicht es noch Anfang April. Berücksichtigen Sie wann die Jungpflanzen in den Garten ausgepflanzt werden können. Das hängt von klimatischen Bedingungen und Lagen ab – meist ab Anfang bis Mitte Mai.
Für die Aussaat eignen sich verschiedene Gefäße wie z.B. Aussaatschalen, Blumentöpfe, Minigewächshäuser, Anzuchttöpfe aus organischem Material und Plastikschalen. Sogar Gefäße aus Karton wie z.B. Eierkartons oder gebastelte Gefäße aus Papier und Karton.
Der Vorteil bei organischen Anzuchttöpfen wie z.B. Papier und Karton ist, dass die Jungpflanzen später gleich direkt mit den Gefäßen ausgepflanzt werden können. Die feinen, empfindlichen Wurzeln werden beim Herausnehmen auch nicht beschädigt.
Größere Samen wie z.B. Zucchini und Kürbis werden einzeln und am besten gleich in etwas größeren Töpfen gesät. So brauchen Sie diese später nicht vereinzeln.
Am besten eine biologische und torffreie Aussaaterde für Gemüse und Kräuter verwenden. Sie können auch einen Teil frische Gartenerde dazu mischen. Die nährstoffärmere Aussaaterde ist von der Struktur feiner als Blumenerde und für die Anzucht optimal geeignet.
Bei der Aussaat sollten Sie darauf achten, ob die Pflanzen Licht- oder Dunkelkeimer sind. Zu den Lichtkeimern gehören u.a. Kräuter wie Basilikum, Majoran, Thymian und Salat und diese brauchen nur leicht angedrückt werden. Die meisten Gemüsearten zählen zu den Dunkelkeimern und werden mit einer dünnen Erdschicht bedeckt.
Die Anzuchttöpfe mit der jeweiligen Sorte beschriften, indem Sie einen Karton- oder Holzstiel am Rand in die Erde stecken.
Die Pflanzgefäße können Sie mit einer Frischhaltefolie, Glasscheibe oder dem Deckel eines Minigewächshauses einige Tage abdecken, damit eine höhere Luftfeuchtigkeit zur Keimung entsteht.
Die Keimdauer hängt von der Pflanzenart, Saatgutqualität und von den äußeren Bedingungen wie Licht, Temperatur und Feuchtigkeit ab. Die optimale Bodentemperatur zur Keimung liegt je nach Pflanzenart bei etwa 18-24°C. Etwa 2 Wochen kann es schon dauern, bis das erste Blattpaar (Keimblatt) die Erde durchstößt.
Wenn die Sämlinge zu dicht stehen, dann vereinzeln (pikieren) Sie diese. Durch das Vereinzeln bekommt jedes Pflänzchen wieder ausreichend Nährstoffe und hat Platz zum Wachsen.
Zum Herausheben und Lockern der Erde einen Holzstab oder Pikierstab zur Hilfe nehmen. Die einzelnen Pflanzen nahe bei der Erde am Stiel herausziehen, deren Wurzeln vorsichtig voneinander trennen und einzeln in Töpfe setzen.
Die Erde in den Töpfen leicht feucht halten, dazu können Sie auch eine Sprühflasche verwenden. Bei Trockenheit aber auch Staunässe gedeihen die Pflänzchen nicht gut. Regelmäßiges Lüften des Raumes kann zu viel Feuchtigkeit reduzieren und der Schimmelbildung vorbeugen.
Nach einigen Wochen sind die Jungpflanzen kräftiger und Sie können diese an schönen Tagen zum Abhärten an einen halbschattigen Platz im Garten oder am Balkon stellen. Nach den letzten Nachtfrösten die Pflanzen ins Beet oder in einen großen Topf am Balkon aussetzen.
Aktualisiert am 23.01.2024