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Schädlinge

Wespen abwehren

Bei uns sind mehrere Wespenarten heimisch. Nur wenige werden uns lästig, wenn sie in unserer Nähe Nahrung suchen. Im Garten sind Wespen nützliche Schädlingsbekämpfer und Bestäuber.

Wespe am Marmeladeglas
Einige Wespenarten suchen ihre Nahrung auch in der Nähe des Menschen.

Der schlechte Ruf der Wespen beruht auf ihrer Fähigkeit, sich mit ihrem Stachel zu verteidigen. Für den Menschen werden nur zwei Wespenarten lästig, die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris).

Bei Begegnung mit Wespen Ruhe bewahren

Wespen haben nicht die Absicht zu stechen. Ruhige Bewegungen verhindern schon viele Vorfälle. Auch wenn es schwer fällt hilft Gelassenheit. Panische Reaktionen und heftiges Um-sich-schlagen führt nur dazu, dass die Insekten nervös werden und sich im Extremfall mit ihrem Stachel verteidigen.

Blasen Sie die Wespen nicht an, denn das in der Atemluft enthaltene CO2 steigert ihre Aggressivität. Auch starke Düfte von Parfums, Körperlotionen etc. beunruhigen die Tiere.

Maßnahmen gegen Wespen am Gartentisch oder auf der Terrasse

Um Wespen gar nicht erst anzulocken, lassen Sie Speisen im Freien nicht offen stehen oder räumen Sie Speisereste sofort vom Tisch ab. Das gilt auch für Futterreste von Hunden und Katzen, die im Freien gefüttert werden.

Kleinkindern nach dem Essen Mund und Hände abwischen. Getränke im Freien abdecken und nicht direkt aus der Flasche trinken, sondern nur mit Strohhalm. Abfalleimer gut verschlossen halten.

Wespen haben eine Vorliebe für bunt gemusterte Kleidung, süßlich riechende Parfums und Haarsprays. Diese Dinge zu vermeiden, hilft weniger Wespen anzulocken. Vertreiben kann man sie dafür mit Zitronenduft, Gewürznelken, Teebaumöl aus Duftlampen und Räucherstäbchen.
Ein gutes und tierfreundliches Hausmittel gegen Wespen ist gemahlener Kaffee. Dafür geben Sie einfach Kaffeepulver in ein feuerfestes Gefäß und zünden es an. Halten Sie das Feuerzeug aber griffbereit, da die Glut im Kaffeepulver immer wieder ausgehen kann.

Ablenkfütterung für Wespen einrichten

Diese Maßnahme ist sehr wirkungsvoll. Richten Sie schon vor Beginn der „Wespenhochsaison“ Ende August eine kleine Futterstation im Garten ein. Empfehlenswert ist ein schattiger Platz im Abstand von bis zu 10 Metern zum Gartentisch oder der Terrasse. Die Tiere lernen, dass sie dort Futter bekommen und sind beim Grillen oder Gartenfest nicht in großer Zahl mit dabei.

Am besten funktioniert als Futter überreifes Obst. Möglich sind auch Zuckerwasser oder Marmelade, der darin enthaltene raffinierte Zucker macht Wespen allerdings nervös.

Maßnahmen zur Wespenabwehr in Haus und Garten

Gehen Sie in der Nähe von Obstbäumen nicht barfuß und sammeln Sie Fallobst regelmäßig auf. Das hilft unangenehmen Begegnungen vorzubeugen. Fallobst regelmäßig aufzusammeln schützt vor unangenehmen Begegnungen. Wichtig ist auch, Grenzen zu respektieren und Abstand zu Wespennestern zu halten. Als Faustregel gilt: nicht näher als 5 Meter an ein Nest herangehen. Wespen werden aggressiv, wenn sie ihre Brut bedroht wähnen und beginnen sich zu verteidigen.

Weisen Sie Kinder auf die mögliche Gefahr hin. Bei Kleinkindern hilft eine Absperrung in der Nähe des Nestes.

1. Keine Wespen-Lockfallen aufstellen

Neben Wespen locken diese Fallen auch andere Insekten, z.B. auch die Honigbiene, an. Es werden immer nur einzelne Tiere gefangen, ein Wespenvolk besteht aber je nach Art aus mehreren tausend Tieren. Laut Auswertung einer illegalen Fangaktion waren nur 20 % der toten Insekten tatsächlich Wespen, 80 % waren Fliegen, Honigbienen, Hornissen, Falter und Ohrwürmer (Quelle: Die Umweltberatung).

2. Wespennester nur in Ausnahmefällen entfernen

Sollten Sie ein Nest am Haus oder Dachboden haben, können Sie abwarten bis der Staat abstirbt. Das passiert mit den ersten Frösten im Herbst. Ein Nest wird nie zweimal bezogen. Allerdings kann es vorkommen, dass z.B. am Dachboden in unmittelbarer Nähe im nächsten Jahr ein neues Nest entsteht. Dem können Sie vorbeugen, indem Sie Einflugmöglichkeiten noch im Spätherbst verschließen.

Achtung: Entfernen Sie Nester nie selbst und ziehen Sie in Ausnahmefällen Fachleuten (Feuerwehr, Feuerwehrimker, Schädlingsbekämpfungsfirma) hinzu.

3. Vorbeugen in und am Haus

Damit Wespen nicht ins Haus gelangen, helfen Insektengitter an den Fenstern. Zudem sollten Verschalungen und Ritzen an Gebäuden regelmäßig begutachtet und gegebenenfalls saniert werden. Allerdings nicht, wenn die Tiere noch aktiv sind. Verschließen Sie die Einfluglöcher im Winter. So verhindern Sie, dass sich die Wespen im nächsten Jahr wieder ansiedeln.
Für den Fall, dass sich Wespen in einem Zwischenboden oder hinter einer Wandverkleidung eingenistet haben, nützt Zustopfen oder Verkleben von Löchern nichts. Die Wespen fressen sich dann entweder durch die Barriere nach außen bzw. ins Innere des Hauses hinein und damit beginnen die Probleme erst recht. Das Verschließen möglicher Einflugstellen hat nur Sinn, bevor die Wespen nisten.

Was tun bei Wespenstichen?

Die Stiche von Bienen, Hummeln und Wespen sind zwar schmerzhaft und unangenehm, aber meist nicht gefährlich. Wärme lindert die Beschwerden. Es gibt Geräte mit einem Heizelement, die auf den Stich gedrückt werden. Eine Tasse mit warmer Flüssigkeit hilft ebenso. Weitere „Hausmittel“ sind Eiswürfel oder Franzbranntwein auf die Stichstelle getupft sowie Zwiebelsaft, Essig, Zitronensaft oder zerrissene Spitzwegerich- oder Paradeiserblätter.

Achtung bei Stichen im Rachenraum oder bei Menschen mit Wespengift-Allergie! Hier ist rasches Handeln nötig und unverzüglich medizinische Hilfe zu holen. Ob eine Insektengiftallergie besteht, kann durch einen Allergietest abgeklärt werden.

Aktualisiert am 31.07.2024